Kinderheim Hilde Coppi
Hilde Coppi ware eine deutsche Wiederstandskämpferin zur Zeit des Nationalsozialismus, gehörte mit ihrem Mann zur Roten Kapelle und wurde 1943 (ein Jahr nach ihrem Mann) in Berlin durch ein Fallbeil hingerichtet. Aber nicht nur Sie zeigte unter Eisatz ihres Lebens Zivilcourage und soziales Engagement. Die gesamten Einwohner Schleusingens versuchten auch später erfolgreich das Fussfassen der NPD im Stadtgeschehen zu verhindern.
Die Geschichte
1892 errichtete man ein der Stadt ein Objekt welches anfangs als Anstalt für Taubstumme genutzt wurde. Knapp 30 Jahre danach eröffnete man um den bereits bestehenden Bau zwei weitere neue Häuser. Nach dem zweiten Weltkrieg benannte man es 1949 nach der deutschen Widerstandkämpferin und nutzte den Komplex bis zur Schließung als Kinderheim. Hier brachte man die Kinder erst in vierer Gruppen und später zu zweit unter. Anders als üblicherweiße in Einrichtungen der DDR durfteten die hier wohnenden Kinder an Ferienlagern teilnehmen und weiterhin Kontakt zu ihren Eltern halten. Es gab Geburtstage oder Weihnachtsfeiern für verbliebene Kinder und Angehörige durften den Nachwuchs jederzeit besuchen. Der Pädagogikfokus lag vor allem auf eine anständige Erziehung statt wie häufig auf Disziplinierung. Um die Zustände im Hilde Coppi gibt es trotzdem zahlreiche negative Geschichten. Misshandlungen, Kinderarbeit, Psychoterror und Experimente werden dem Gebäude nachgesagt. Diese Geschichten erscheinen aber wie so oft eher spekulativ und können weitestgehend nicht belegt werden. 1994 wird das Kinderheim geschlossen. Es folgen mehrere Brände und massiver Vandalismus welches aus der Immobillie in kürzester Zeit eine verlorene Ruine machten. Im Jahre 2014 machte Schleusingen dem Namen "Hilde Coppi" dennoch alle Ehren als lokale Rechtsextrenem darunter als Hauptfigur auftretend - Tommy Frenck und sein "Bündnis Zukunft Hildburghausen" das Kinderheim für ihre Zwecke erwerben wollten. Die Stadt machte noch vor der Zwangsversteigerung von ihrem Vorkaufsrecht gebrauch und erwarb das Objekt inklusive weiterer Immobillien um sie vor einem Übergriff aus dem rechten Spektrum zu schützen. Seit dem ist die Stadt auf der Suche nach einem Investor, Käufer oder Pächter. Diese dürfte sich angesicht des Zustands jedoch als äußerst schwer erweißen und so wird das Hilde Koppi wohl weiter ungenutzt zerfallen.
Das gibt es noch zu sagen ...
"Trotz des Verfalls ist das alte Kinderheim es auch ein Symbol dafür, das rechtsextremismus keinen Platz in unserer Gesellschaft hat und Zivilcourage eine Pflicht sein muss."
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