Tagungshotel Kerken
Ein voll verglasstes Gebäude mitten im Wald bei Kerken. Die erfolglose Geschichte eines Tagungshotels ...
Die Geschichte
Seit fast 10 Jahren steht dieses Hotel leer und soll nun endlich wieder einen Sinn im Leben finden. Bei unseren Recherchen zu näheren Informationen zum Gebäude mussten wir feststellen, das diese in Verbindung mit genauen Daten nur schwer zu finden sind. Doch hier sind unsere Erkenntnisse: Bereits 1927 kaufte der SPD-Politiker Fritz Lewerentz das Gelände und errichtete eine Arbeiterjugendbildungsstätte darauf, bevor bevor sie von der NSDAP während des zweiten Weltkrieges enteignet und zu einer Gauleiter-Schule umfunktioniert wurde. Nachdem Fritz Lewerentz 1944 als Mann des Widerstandes verhaftet wurde, kam er 1945 auf dem Todesmarsch des KZ Sachsenhausen ums Leben. Erst 1952 wurde das Objekt wieder im ursprünglichen Sinne genutzt und zum "Fritz-Lewerentz-Heim" umbenannt. Seit 1996 befindet es sich nach Umbauten in seiner heutigen äußeren Form. Nachdem das Gelände bis 2010 als Tagungshotel genutzt wurde, konnten wir rausfinden, dass es bis zu diesem Zeitpunkt der Hotelverwaltungsgesellschaft Stenden, die mit der nordrhein-westfälischen SPD in Verbindung stand, gehörte. Das Hotel, welches zu letzt "Via Stenden" genannt wurde, war damit eng mit der Partei verbunden und wurde von den Sozialdemokraten immer wieder als Tagungsort gewählt. Mit seinen rund 70 Hotelbetten, Seminarräumen, Schwimmbad und Gastronomiebereich sicher keine schlechte Wahl. Warum das "Via Stenden" nun schlussendlich schließen musste, ist uns leider nicht bekannt. Doch wissen wir, dass es in der Vergangenheit immer mal wieder aus seinem Schönheitsschlaf entrissen wurde, denn bis Juni 2016 wurde es als zentrale Unterbringungseinrichtung genutzt und beherbergte 247 Asylsuchende. Mittlerweile gehört das Gelände einem Investor aus der Region, der dem Ganzen eine neue Zukunft geben möchte. Er will daraus ein Schulungszentrum für Pflegekräfte mit angeschlossenem Seniorenwohnheim machen, sodass die angehenden Pflegekräfte direkt eine Gelegenheit bekommen in die Praxis zu gehen. Bereits im Laufe des Jahres 2020 soll die Einrichtung an den Start gehen und wird vom Bürgermeister und den Bewohnern der Umgebung mehr als begrüßt, denn schon lange ist der vom Vandalismus und Bränden betroffene Komplex ein Dorn im Auge der Nutzer von anliegenden, beliebten Rad- und Wanderrouten.
Das gibt es noch zu sagen ...
"Bei unserem Besuch wurde ein Teil des Geländes als Abstelltplatz genutzt und teilweise überwacht. Ein Besuch kann demzufolge schnell zu Problemen führen."
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