Waldhaus Niemitz
"Mitten im Wald, direkt an der Straße irgendwo nahe Kemberg fällt einem direkt das alte Waldhaus Niemitz ins Auge. Äußerlich stark verfallen wirkt das
Areal nicht sonderlich interessant. Schaut man genauer hin, handelt sich aber um einen Lostplace der doch deutlich mehr zu bieten hat als Anfangs ersichtlich.."
Die Geschichte
Die Mark Niemitz erwarben die Stadtväter vom Kemberg im Jahr 1558 für 25 Gulden. Das komplette Areal beträgt ca. 96 Hektar. 1733 erfolgte hier der Bau einer neuen Ratsziegelei als Ersatz für die sich vorher in Oppbin befindliche Ziegelei.
Das stätische Waldhaus Niemitz wurde 1863 errichtet und fand sein nutzen nicht nur als städtisches Ausflugslokal, sondern auch als Forsthaus. Schaut man hinter das Objekt findet man einen größeren Gebäudekomplex der nicht ganz zum Waldhaus passen will und eher nach einer Industrieanlage aussieht. Leider konnte ich keine genaueren Hinweise dafür finden aber ich könnte mir vorstellen dass es die alten Gemäuer der Ratsziegelei sind welche um 1950 von der VEB Stickstoffwerke Piesteritz zusammen mit dem Waldhaus übernommen wurden. Der neue Nutzen konnte verschiedener nicht sein, denn sowohl als Kinderferienlager bishin zur Ausbildungsstelle für GST,DRK und paramilitärische Betriebskampfgruppen fand das Areal seine neue Bestimmung. Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges wurde es aufgrund eines fehlenden Nachnutzers ruhig um das Objekt und man übergab es dem Verfall.
Das gibt es noch zu sagen ...
"Das Gelände an sich erscheint anfangs deutlich kleiner als man Vermutet - neben dem Waldhaus selbst und der angrenzenden Industrieanlage finden sich zahlreiche kleine Details um die Gebäude herum. So war ein alter Teich oder Brunnen zu finden - zahlreiche Einlässe in den Boden die auf eine Art Bunker oder ähnliches Hinweisen, große Betonteile, alte Tischtennisplatten, eine alte kleine Brücke sowie der Stacheldrahtzaun der das komplette Gelände umfasste und eingrenzte. In eines der Bodeneinlässe wollte ich genauer hineinschauen und kletterte die rostigen Stufen hinab bis ich eine große Metallplatte verschieben konnte. Hier endeten allerdings die in die Wand geschlagenen Eisenhaken und ich leuchtete in einen großen Raum der extrem hallte. Wir sind uns nicht sicher was sich unter dem Gelände wirklich befindet - es könnte eine Art Bunker sein oder es sind eventuell nur große Tanks die man hier in den Boden eingelassen hat. Leider finden sich zum Objekt selbst nur wenige Informationen und die VEB Stickstoffwerk Piesteritz ein sowjetisch besetzter Chemiebetrieb war ist beides gut möglich."
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