Bahnbetriebswerk Kassel Gleisdreieck
Das alte Bahnbetriebswerk Gleisdreieck ist eines der größeren Lostplaces und bietet somit wahnsinnig viel zu endecken. Eine ganz besondere Atmosphähre verursacht vor allem die Soundkulisse. Da das Betriebswerk sehr nah am Rangierbahnhof und somit in mitten von befahrenen Gleisen liegt bekommt man die ganze Zeit die Töne zu hören die man wohl auch hören konnte als das BW noch genutzt wurde.
Die Geschichte
Viele Informationen zu diesem Objekt haben wir zwar nicht gefunden, dafür finden sich im Internet zahlreiche Foto und Video-Aufnahmen die das Gelände noch in Betrieb zeigen und es ist wahnsinnig spannend diese mit aktuellen Aufnahmen zu vergleichen. Auffallend ist wie stark sich die Natur das Gelände bereits zurück geholt hat, denn viele Teile der alten Gleisanlage liegen völlig versteckt im Wald und zwischen Bäumen. Die Lage des Bahnbetriebswerkes befand sich inmitten eben dieser Gleisanlagen. Neben den zwei von drei Drehscheiben die auch heute noch zu sehen sind befanden sich im großen Lokschuppen zudem zwei weitere Schiebebühnen die zur Verteilung der Fahrzeuge innerhalb der Halle diente.
Ein großer Rundschuppen der 16 Loks platz bot wurde im Krieg leider teilweise zerstört und nie wieder komplett aufgebaut. In unmittelbarer nähe gab es zu dem noch einen Rechteckschuppen welcher heute ebenfalls nicht mehr zu finden ist. Ende der sechziger Jahre sprengte man den Schornstein des Rundschuppens.
Mittlerweile sind die Weichen ausgebaut, die Gleise zugewachsen und vergeblich sucht man in den alten Gemäuern das Leben welches hier früher herrschte. Fast schon surreal wirkt das Gelände währrend zwiscchen den Bäumen plötzlich ein alter Waggon auftaucht und dahinter die alten großen Wasserbehälter auftauchen. Neben den Drehscheiben finden sich noch andere kleinere Gebäude auf dem Gelände. Diese könnten beispielsweiße zu Verwaltungszwecken gedient haben und hier und da zeigen sich auch kleinere Bunkersystem die den Arbeitern im Krieg als Zuflucht dienen sollten.
Im zweiten Weltkrieg betrieb die Reichsbahn im Gleisdreieck zwischen Kirchditmold und Rothenditmold übrigens auch ein Lager für Zwangsarbeiter, die von der Reichsbahn eingesetzt wurden. Das Lager bestand in der Zeit zwischen dem 15. August 1941 und dem 30. März 1945. Belegt war es mit 640 bzw. 430 (55 Franzosen, 220 Russen, 7 Italiener, 63 Holländer, 8 Belgier, 1 Serbe, 14 Ukrainer, 23 Protektoratsangehörige, 20 Tschechen, 19 Polen) Personen.
Das älteste Foto welches ich im Zuge meiner Recherche finden stammt aus 1929 - wann genau man das BW in Betrieb nahm ist mir leider nicht bekannt. Im April 1997 findet man im Inhaltsverzeichnis der Fachzeitschrift "Eisenbahn-Kurier" einen Artikel um den es um die Schließung des Bahnbetriebswerk Gleisdreieck geht, daher könnte es sein dass der Betrieb zu diesem Zeitpunkt in etwa endete.
Das gibt es noch zu sagen ...
"Das Gelände kann im großen und ganzen recht einfach besucht werden. Dennoch liegt es in mitten von laufenden Bahnverkehr und auch das Gelände bietet mit einigen Löchern & Scherben genügend gefahren. Passt auf euch auf."
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Vom Drachen zur RegioTram: Eisenbahngeschichte in der Region Kassel von Günter Klotz
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