Wilhelm Rauchfuß Brauerei - Halle
"Halle besaß im 19 und 20 Jahrhundert zahlreiche Brauerein. Die Nachfrage nach halleschem Bier war so hoch, dass dieser Industriezweig an völlig unterschiedlichen Standorten in der Stadt bis 1920 stetig vergrößert wurde."
Die Geschichte
Eine der ältesten war die Wilhelm Rauchfuß Brauerei die bereits seit Anfang des 19.Jhd entstand und 1886 in die Wilhelm Rauchfuß Brauereien Halle u. Giebichenstein AG umgewandelt wurde.
1907 bezog man dann die Produktionsstätte im Böllberger Weg mit einem großen Ziegelbau-Brauhaus, einem Verwaltungsbau sowie einen Pferdestall für die hauseigenen Brauereipferde. 1919 kaufte die Berliner Engelhardt-Brauerei Aktiengesellschaft alle Aktien der Rauchfuß Brauerei auf und fusionierte später mit der halleschen Aktien-Bierbrauerei, welche die Belieferung aller Brauereikunden übernahm. Neben der hallschen Produktionsstätte übernahm die Engelhard Brauerei zudem weitere Standorte in Merseburg (1919), Sangerhausen (1921) sowie Köthen (1928). Diese Standorte führte man als Abteilungen weiter und so konnte die Engelhard Brauerei ihr Belieferungsgebiet deutlich vergrößeren, so waren bsp. Halle und Sangerhausen ab 1926 für Kelbra zuständig.
Kurz vor der Weltwirtschaftskrise, am 15.10.1929 entschied sich der Aufsichtsrat der Engelhard Brauerei AG die Abteilungen Halle, Merseburg und Sangerhausen auszugliedern und als eigenständige Rauchfuß-Brauereien A.-G. weiterzuführen. Dabei firmierte man in Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei A.-G., Halle (Saale) um.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Mitteldeutsche Engelhardt Brauerei zeitgleich zur Freyburgschen Brauerei verstaatlicht (VENAG) und ab dem Jahre 1949 als
VEB Brauhaus Halle, Werk Böllberg weiter geführt.
1972 wurde erneut unfirmiert zum VEB Brau- und Malzkombinat Halle, Brauhaus Halle und vier Jahre später 1976, an das VEB Getränkekombinat Dessau als Brauhaus angegliedert. Nach der Wende 1990 wurde noch 3 Jahre unter dem Namen Brauhaus Halle weiter Bier gebraut. Doch 1993 wurde der Betrieb für immer stillgelegt. Seit 25 Jahren verfällt das Gebäude zu nehmend.
Das gibt es noch zu sagen ...
"Vandalismus,Müllablagerungen, Diebstahl ... das Schicksal der meisten Lostplaces schlägt auch hier gnadenlos zu, doch beeindruckend ist das Bauwerk noch immer und im vergleich zum recht neu gebauten Netto Einkaufsmarkt direkt vor der Brauerei ergibt sich ein völlig surreales Bild mitten in Halle. "
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