Freyburgsche Brauerei
Ein weiteres bedeutendes Stück Industriekultur für Halle ist zweifels ohne die Freyburgsche Brauerei, welche das Stadtbild Halles über lange Zeit hinweg prägte.
Die Geschichte des halleschen Bieres die hier geschrieben wurde zog über die letzten Jahre zahlreiche Investoren heran - doch das Gelände verfällt von Tag zu Tag mehr.
Die Geschichte
1816 gründete Christian Gottfried Racuhfuß sein Brauerei Unternehmen im großen Berlin. 1879 übernahm dessen Neffe Herrmann Freyberg die Leitung des Betriebs und kaufte einige kleinere Brauerein auf. Unter seiner Führung begann auch die Ära eines fachwissenschaftlich begründetes Brauen. 1886 verlagerte er die Produktion in die burgänhliche Freybrugsche Brauerei Halle die in unmittelbarer nähe zur Saale liegt. Seit 20 Jahren nutzte man an dieser Stelle bereits diverse Kellerräumlichkeiten. Neben Maschinenbau und der Zuckerindustrie galt die Bierproduktion verantwortlich für den starken wirtschaftlichen Aufschwung Halles. Die Tradition des Bierbrauens in Halle geht dabei weit ins 16. Jhd. zurück, denn bereits vor der Blütezeit hallescher Bierunternehmen betrieb man bereits im Rittergut in Beesen eine eigene Brauerei.Mit dem Ende des 19.Jhd. wurde die Freybergsche Brauere zu einem der wichtigsten Wirtschaftsstandorte Halles und wurde bis 1936 erweitert. Sie galt um 1930 als grüßte deutsche Privatbrauerei welche ca. 100.000 Hektoliter Bier jährlich produzierte und an Standorten wie Merseburg, Könnern und Eisleben beteiligt war.
Nach Ende des zweiten Weltkrieges wurde aber auch dieser Familienbesitz enteignet und ab 1948 braute man im Rahmen des VEB Getränkekombinates Halle unter wechselndem Namen weiter. Bekannt wurde die Brauerei vor allem durch ihr Produkt "Meisterbräu" der ihr später den Spitznamen "Meisterbräu Brauerei" einbrigen sollte. Da das Schicksal der Freyburgschen Brauerei eng verknüpft mit der Wilhelm Rauchfuß Brauerei ist, stellte man die Brautätigkeit nach der Wende 1990 ein und füllte nur noch bis 1993 Bier im Betriebsteil Böllberger Weg ("Wilhelm Rauchfuß Brauerei") ab.
1995 gab es durch den Besitzer (EKU) einen Wegnahmeantrag, der im Juni allerdings durch die obere Denkmalbehörde abgelehnt wurde.
Das gibt es noch zu sagen ...
"Seitdem verfällt das marode Gebäude und unterliegt immer wieder Brandstiftungen die einen Großteil des Geländes zerstört haben. Nach zahlreichen Nutzungs und Gestaltungskonzepten von möglichen Investoren wurde das Gelände 2014/2015 aber erneut verkauft. Die Sanierung erscheint beim Zustand des Gebäudes allerdings mehr als unwahrscheinlich. Der Käufer - ein hallescher Immobilienentwickler kündigte an er wolle die Ruine mit 80 - 100 Wohnungen ausbauen. Bis heute ist allerdings noch nciht viel passiert, auch wenn erste Abrissarbeiten bereits zu sehen waren. Diese könnten aber auch in Anschluss an die Brände durchgeführt worden sein. Es bleibt zu hoffen das dieses großartige Industriedenkmal mit seiner knapp 7.500m² trotzdem noch gerettet wird, den das Potential ist aufjedenfall vorhanden."
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