Villa Sohl
Zerstört und völlig verwüstet liegt die Millionen schwere Villa in mitten eines Wohngebietes und verbirgt neben eigener Parkanlage und Pool sogar einen eigenen Atombunker .
Die Geschichte
1960 begann der Generaldirektor, Hans-Günter Sohl, von Thyssen in Hubbelrath bei Düsseldorf den Bau eines Atombunkers tief in der rheinischen Erde. 1,5m dicke Stahlbetonwände sollten dabei die Sohls und ihre Lebensmittelvorräte vor Gammastrahlen schützen und das Überleben der Familie bei einem Kriegsangriff sichern. Über dem Bunker wurde eine der prunkvollsten Villen der Gegend errichtet, die über einen Außenpool, ein eigenes kleines beheiztes Schwimmband, einer krankenhausähnlichen Heizungsanlage und einem Fahrstuhl vom Schwimmbad direkt ins Schlafzimmer verfügte. Rund 1,5 Millionen Mark investierte der Hausherr in sein neues Heim und rief deshalb große Achtung in der Ruhrpott-Society hervor. Sogar das Magazin "Spiegel" veröffentlichte einen Artikel zum Bau am 11.04.1962, den man noch heute online abrufen kann.
Einanhalb Jahre dauerte die Errichtung des Luxushauses aus roten Klinkersteinen, welche weiß gekalkt wurden und hält heute nur noch wenig der Pracht bereit, die es damals versprüht haben mag. Seit Ende der 90er Jahre steht das Gebäude nun leer, nachdem Frau Sohl als Witwe ihrem Mann in die Unendlichkeit folgte. Die Villeneigene Parkanlage mit Pool ist kopfhoch mit Unkraut zugewachsen und lässt einen Blick aus der Ferne nur noch schwer zu. Beim Betreten des Gebäudes fallen einem sofort die tiefen Krater im Boden auf, bei denen Besucher versucht haben die Mamorplatten zu entfernen. Nur mit viel Fantasie kann man sich das Innere des Gebäudes noch Intakt vorstellen, denn auch die Tapeten sind mittlerweile halb abgerissen, die Holzbretter der Einbauschränke herausgerissen und zerstört und kaputte Fliesen häufen sich in vielen Ecken des Hauses. Dennoch ist die größe der Villa beeindruckend und es gibt weiterhin viel zu sehen: eine Sauna, eine eigene Transformatorenanlage zur Stromerzeugung und sogar einen verschlossenen, begehbaren Wandtresor haben wir im oberen Geschoss ausmachen können. Auch hier zeugen Brand- und Kratzspuren von zahlreichen versuchen ihn aufzubrechen, doch bisher scheinen alle Versuche vergebens gewesen zu sein.Wenn man bedenkt, dass sich das Einkommen des Hausherren pro Jahr auf rund 750 000 Mark belaufen hat, können wir nur spekulieren, was sich hinter den massiven Wänden verbirgt. Wir sind uns aber sicher: Derjenige der einmal das Glück haben wird diesen zu öffnen, wird sicher nicht enttäuscht sein.
Mittlerweile hat ein Investor das Areal erworben und will es mit Wohnungen neu bebauen, aber bisher gab es keine Anzeichen dafür, dass dies in naher Zukunft geschehen soll.
Das gibt es noch zu sagen ...
"Die Villa Sohl gehört zu den bekanntesten Lostplaces der Umgebung und sieht leider auch genauso aus. Hier gibt es außer den eigentlichen Räumlichkeiten nichts zu endecken außer Graffities und Zerstörung. Das verlassene Gelände befindet sich immer wieder in Privatbesitz und unterlag bislang mehreren Vision für eine mögliche Nachnutzung. Bisher ist allerdings noch nichts passiert und das Gelände wurde auch nicht entsprechend gesichert. Das Eingangstor steht offen und der Zutritt zur Villa war bislang ohne weiteres möglich."
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Weitere interessante Seiten zur Villa Sohl:
# [Wikipedia]
# [Spiegelbericht von 1962]
# [RP Online - Villa Sohl Rundgang]
# [Stellungnahme zur geplanten Bebauung im Bereich der Villa Sohl // 2020]
Videos :